Weltkinderkrebstag
Die achtjährigen Zwillinge Lia und Ida und ihre Freundin Selin (10) spenden ihre Haare für krebskranke Kinder
„Das machen wir bestimmt noch einmal!“
Am 15. Februar ist Weltkinderkrebstag. Helfen Sie uns vor allem am heutigen Tag mit einer Spende, den jungen Patienten auf der Kinderkrebsstation Peiper in Gießen eine Freude zu bereiten. Mit einer Geldspende können Sie beispielsweise eins unserer Projekte vor Ort unterstützten – zum Beispiel die Arbeit des Clowns Ichmael, der regelmäßig die Kinder auf der Station besucht und mit Witz und Akrobatik viel Farbe in den Klinikalltag bringt. Oder Sie helfen bei der Finanzierung unserer Musiktheraupeutin Jenny oder unserer Erzieher Corinna und Philipp, die seit vielen Jahren täglich für die Kinder der Station da sind.


Eine ganz besondere Unterstützung hat es Ende letzten Jahres von den achtjährigen Zwillingen Lia und Ida aus Weilrod sowie ihrer Freundin Selin (10) aus Grünberg gegeben. Die Mädchen hatten sich zu einer Haarspende bei ihrem Friseur in Usingen getroffen. Ihre schönen langen Haare wollen sie für Perücken für krebskranke Kinder zur Verfügung stellen.
Das Besondere: Ida und Selin wissen, von was sie reden, denn sie kennen sich von der Kinderkrebsstation Peiper der Uniklinik Gießen. Die Mädchen haben sich dort im Jahr 2017 als Patientinnen kennengelernt und während der Chemotherapie selbst ihre Haare verloren. Beide konnten die intensivmedizinische Behandlung Anfang des Jahres 2018 erfolgreich abschließen. Lia ist die Zwillingsschwester von Ida und hat die damalige für die ganze Familie belastende Zeit hautnah miterlebt.
Seit Ende der Behandlung haben die drei Mädchen die Haare nun wachsen lassen. Als sie von der Möglichkeit hörten, eine Haarspende für kranke Kinder tätigen zu können, stand der Entschluss schnell fest: „Wir spenden!“ Rund 25 Zentimeter Haare kamen „pro Kopf“ zur Freude der Mädchen zusammen. Lia, Ida und Selin sind sich einig: „Das machen wir bestimmt noch einmal!“
Der Kinderkrebstag wurde vor 20 Jahren ins Leben gerufen, um auf die besondere Situation von betroffenen Kindern und ihren Familien aufmerksam zu machen. Jedes Jahr erkranken laut Deutscher Krebshilfe eine halbe Million Menschen neu an Krebs, 2.200 davon sind Kinder und Jugendliche. In der Altersgruppe der unter 15-Jährigen sind die Krebserkrankungen besonders bösartig. Die Tumorzellen vervielfachen sich rasend schnell. Doch die Erfolge stetig verbesserter Behandlungsmöglichkeiten sind beeindruckend. Kam die Diagnose Leukämie bei einem Kind noch vor etwa vier Jahrzehnten einem Todesurteil gleich, überleben heute vier von fünf der jungen Patienten ihre Erkrankung, schreibt die Krebshilfe auf ihrer Homepage.
Seit mehr als 40 Jahren setzt sich unser Elternverein für leukämie- und krebskranke Kinder Gießen e. V. dafür ein, die anstrengenden Therapien für die Kinder erträglicher zu machen und die Familien in dieser Ausnahmesituation zu unterstützen: Dafür haben wir unter anderem auf der Station Peiper in Gießen ein Spielzimmer eingerichtet, finanzieren Erzieher und Musikpädagogen auf der Station sowie einen ambulanten Pflegedienst für die Familien zuhause. Wir unterstützen mit pädagogischen Angeboten die Geschwisterkinder und helfen mit psychologischer Unterstützung verwaisten Eltern. Für Familien, die aufgrund von Verdienstausfällen in finanzielle Notlagen geraten, stellen wir schnell und unbürokratisch finanzielle Hilfe bereit. Und natürlich unterstützen wir auch die Forschungsprojekte zur Entstehung, Diagnostik und sanften Therapie von Krebs bei Kindern.
Fotoquelle: Mirja Niederhäuser