Wenn ein Kind stirbt …
Gießener Elternverein bietet ab sofort verwaisten Familien psychologische Unterstützung an.

Wenn ein Kind stirbt, bricht eine Welt zusammen. Zurück bleiben trauernde Eltern und Geschwister. Nichts ist für sie mehr wie vorher. Wir, der Elternverein für leukämie- und krebskranke Kinder Gießen e.V. möchte den trauernden Familien ab sofort mit einem umfassenden Trauerangebot zur Seite stehen und haben deshalb eine Gruppe für verwaiste Familien gegründet. Mit dem neuen Gruppenangebot „Herzenskinder“ wenden wir uns an Familien, die ein Kind während der Behandlung auf der onkologischen Kinderstation der Universitätsklinik Gießen verloren haben. Der Tod des eigenen Kindes, des Bruders oder der Schwester ist das Schlimmste, was Familien passieren kann. Der Schmerz ist unsagbar groß, der Verlust kaum zu begreifen. Vieles erscheint plötzlich sinnlos. 

„Wir möchten verwaisten Eltern sowie trauernden Geschwistern einen geschützten Raum für ihre Trauer bieten und sie in ihrem Trauerprozess professionell begleiten“, erklärt der Vorsitzende des Elternvereins, Andreas Hölzle das Projekt. Für ihn und seine Frau Dr. Susanne Siebert ist die verwaiste Familiengruppe eine Herzensangelegenheit. Als selbst betroffene Eltern, die ihre 5-jährige Tochter Aurelia 2011 verloren haben, möchten sie ihre Erfahrungen an die Eltern weitergeben, denn die Trauer an das verstorbene Kind hört niemals auf. 

Für die Trauerbegleitung haben wir als Verein, der seit mehr als 40 Jahren die kleinen Patienten und ihre Familien auf der Gießener Kinderkrebsstation Peiper betreut, deshalb eine psychologische Psychotherapeutin eingestellt. „Es wird ein Angebot aus Gesprächen und aktivem Zuhören sein, wir wollen gemeinsam daran arbeiten, Trauer zuzulassen und uns zu erinnern“, so Andreas Hölzle. Dabei wird auch Raum für individuelle Trauerarbeit möglich sein, denn, so Andreas Hölzle: „Jeder trauert anders.“

Seit mehr als 40 Jahren setzen swir uns dafür ein, die anstrengenden Therapien für die jungen Patienten auf der Gießener Kinderkrebsstation Peiper erträglicher zu machen und die Familien in dieser Ausnahmesituation zu unterstützen: Unter anderem wurde auf der Station ein Spielzimmer eingerichtet, werden Pädagogen für die tägliche Arbeit auf der Station sowie ein ambulanter Pflegedienst von uns finanziert. Für die Geschwisterkinder gibt es regelmäßige pädagogische Angebote. Für Familien, die aufgrund von Verdienstausfällen in finanzielle Notlagen geraten, stellen wir schnell und unbürokratisch finanzielle Hilfe bereit. Drittes Standbein ist die finanzielle Förderung kliniknaher Forschungsprojekte im Bereich der Kinderkrebsmedizin. 

Zum Weltkinderkrebstag am 15. Februar haben wir in diesem Jahr bereits eine Survivor-Gruppe für junge Erwachsene eigerichtet, die den Krebs besiegt haben. Andreas Hölzle: „Mit unserem Angebot für verwaiste Familien möchten wir den Betroffenen nun auch in der schlimmsten Zeit ihres Lebens unterstützend zur Seite stehen.“ Der erste Termin der „Herzenskinder“ fand am 02.03.2024 im Gemeindezentrum von Aßlar-Berghausen statt. Das Feedback der Familien war äußerst positiv. Alle freuen sich schon auf einen weiteren Termin, der für das Jahr 2024 vorgesehen ist. 

Wer daran teilnehmen möchte, kontaktiert gern das Vereinsbüro unter herzenskinder@krebskrankekinder-giessen.de oder telefonisch unter 06441-20488-20.

Telefon 06441 20488-20
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